„Tut mir leid, aber ich bin auf deinem Blog gesurft … und mit dem ein oder anderen Beitrag kann ich einfach überhaupt nichts anfangen. Deswegen kann ich mir nicht vorstellen, bei bestbion zu arbeiten.“ So lautete die Nachricht, die ich von einem neuen Bewerber, einem Mitarbeiter in spe, erhalten hatte. Und ich freute mich. Über seine Absage. Über den Ton, in dem er absagte. Warum? Nun …
Das Mindset zum Erfolg
Mir ist wichtig, mit wem ich zusammenarbeite. Das Mindset eurer Mitarbeiter entscheidet über Erfolg und Zukunft eures Unternehmens. Deswegen sortiere ich aus. Und werde von manchen Bewerbern aussortiert. Und das ist gut! Wenn die Werte und Einstellungen des Mitarbeiters nicht mit der Unternehmenskultur harmonieren, ist eine Spaltung unumgänglich.
Denn was wäre passiert, wenn dieser Bewerber bei bestbion begonnen hätte? Ein halbes Jahr Probezeit, dann noch ein halbes Jahr und ab da hätten wahrscheinlich schon alle gespürt, dass seine Motivation nachlässt. Dass etwas komisch ist. Die Leidenschaft fehlt. Er nicht 110 Prozent gibt. Dass er das Büro Punkt 17 Uhr verlässt, auch wenn noch einiges zu erledigen wäre. Darunter leiden alle: die Gemeinschaft, das ganze Unternehmen. Deswegen lege ich viel Wert darauf, dass wir zwar unterschiedliche Persönlichkeiten im Unternehmen haben, aber das Mindset gleich ist.
Mit Offenheit zum Austausch
Mein Blog zeigt, wofür ich stehe. Ich gebe euch Einblicke in meine Erfahrungen, meine Werte, meine Einstellung. Mein Blog war der Grund für die Abfuhr des Bewerbers. Er fand mich im Kennenlerngespräch cool, sagte er, aber die Inhalte meines Blogs passten nicht mit seiner Sichtweise zusammen.
Das ist auch der Grund, weshalb auf unserer bestbion Seite der Stellenausschreibungen steht: Bitte NICHT bewerben, wenn … Nämlich, wenn ihr zum Beispiel nicht jeden Tag 110 Prozent für unsere Kunden und unser Team geben möchtet.
Und das ist völlig in Ordnung. Es geht darum, Stellung zu beziehen. Genau das mache ich in meinem Blog. Ich sage meine Meinung. Und es ist völlig in Ordnung, wenn die nicht jeder teilt.
Ich bin diesem Bewerber dankbar. Er hat genau das gemacht, was in unserer Gesellschaft leider häufig fehlt: Er hat einen klaren Standpunkt bezogen. Kante gezeigt. Seine Meinung gesagt. Höflich und sachlich – und damit beiden Parteien viel Bauchschmerzen erspart. Wir haben uns auch über die Inhalte meines Blogs und seine Sichtweisen ausgetauscht – und damit gegenseitig unseren Horizont erweitert, uns gegenseitig befruchtet.
Kante zeigen – offen bleiben
Dieses Beispiel hat das verkörpert, worum es mir geht, was ich auch in meinem Buch „Überall Idioten“ , beschreibe: Nicht die Schublade abschließen und den Schlüssel in Beton gießen. Sondern die Schublade immer einen Spalt offen lassen – und immer wieder in den Austausch zu gehen. Offen zu sein für andere Sichtweisen und Meinungen. Auch wenn sich die Wege danach wieder trennen.
Euer David
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