Warum ich lieber mit Menschen als mit Affen arbeite - David Stammel

Warum ich lieber mit Menschen als mit Affen arbeite

„David, verabschiede dich von deiner Vorstellung, nur motivierte und sinnvolle Mitarbeiter zu bekommen! Ich stelle alles ein, Hauptsache, ich krieg was!“

Ich war auf einer Master Mind und unterhielt mich mit einem von mir geschätzten, sehr erfolgreichen und weitsichtigen Unternehmer, der ein Unternehmen mit rund 500 Mitarbeitern aufgebaut hatte, und was er sagte, machte mich unruhig. Er fuhr fort:

„Ich filetiere meine Prozesse so kleinteilig, dass ich im Prinzip einen Affen da hinsetzen kann, der das dann ausführt. Nur einer von zehn, David, im Schnitt nur einer von zehn Mitarbeitern hat Bock sich zu entwickeln. Den entwickle ich dann weiter. Der Rest bleibt dann da, wo er ist.“

Er sagte mir, dass ich das Wachstum meines Unternehmens hemme, wenn ich weiterhin auf Mitarbeiter setze, die Sinn in dem sehen, was sie tun. Und jetzt hatte ich einige schlaflose Nächte wegen dem, was er gesagt hat, weil ich gedacht habe: „Ja, er hat leider recht!“ 

Menschen und Arbeit – eine Bestandsaufnahme

Anscheinend hat sich ja nach Corona die gesamte Arbeitswelt in Deutschland drastisch verändert. Ihr und ich bekommen es täglich durch die Mainstream-Medien eingetrichtert.

Die Statistiker sagen uns, dass wir in Deutschland nicht mehr nur einen Fachkräftemangel haben – sondern aufgrund der ganzen demographischen Entwicklung haben wir tatsächlich einen generellen Arbeitskräftemangel. Und nicht nur das!

Das Schlimmste für mich: Die grundlegende Einstellung zur Arbeit hat einen für mich gravierenden Tiefpunkt erreicht und das mit einer erschreckenden Akzeptanz der Gesellschaft, ohne die wahren Gründe zu hinterfragen.

Was sagt ihr zu diesen Zahlen?

Über 69 Prozent der deutschen Arbeitnehmer wünschen sich eine Vier-Tage Woche, natürlich bei gleicher Bezahlung.

80 Prozent aller akademischen Abgänger interessieren sich für einen Beruf im öffentlichen Dienst. 80 Prozent!!!

Der alte Hut: Sicherheit gepaart mit möglichst wenig Verantwortung, Eigeninitiative und Arbeitseinsatz, bei maximaler Vergütung. Damit ich viiiiiel Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben habe …

Und nun stellt euch vor, wie es einem Menschen wie mir geht, für den Engagement, Eigenverantwortung, sich Herausforderungen stellen, Lernen –  kurz: ein Unternehmer seines eigenen Lebens sein – so wichtig ist.

Wie kann ich meine Ideale begraben?

Wenn es also Fakt ist, dass immer weniger Menschen da sind, die arbeiten können. Und dass von denen immer weniger eine sinnvolle Arbeit haben möchten. Ja, dann hat eben der Unternehmer recht, dass ich das Wachstum meines Unternehmens hemme, wenn ich nicht wie er auf „Affen“ setze, sondern auf Menschen. Wenn ich darauf setze, auf Augenhöhe mit den Menschen im Unternehmen zu arbeiten, sich gegenseitig zu fördern, auch zu fordern. Wenn ich darauf setze, dass ich mit Menschen zusammenarbeite, mit denen ich meine Zeit verbringen will.

Aber wie kann ich meine Ideale begraben?

Denn das fühlt sich für mich komplett falsch an, diesem Trend, mag er auch noch so faktenbasiert sein, zu folgen. Es fühlt sich an wie Selbstverrat an meinen eigenen Prinzipien. 

Und deshalb werde ich diesen Rat nicht befolgen – und setze auf meine Intuition, dass der Mensch sich doch gegen die Fakten durchsetzt.

Ich möchte weiterhin nur mit leidenschaftlichen, authentischen Menschen zusammenarbeiten, die einen Sinn in dem sehen, was sie tun. Die sich als Teil von etwas betrachten wollen, auf das sie stolz sind. 

Ich wünsche euch (und mir), dass uns die Arbeit erfüllt. Aber euch auch fordert und zum Wachsen anregt. Hieran glaube ich ganz fest!

Euer David

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