Wir trafen uns in Köln am Heumarkt auf einen Kaffee und unterhielten uns über mein Unternehmen bestbion und den Job, den ich ihm anbot. Pascal war ein blutjunger Berufsanfänger. Ich ein angehender Unternehmer.
Ich erzählte ihm, welche Art von Unternehmen, welche Art der Zusammenarbeit mir wichtig ist. Und was er in diesen Unternehmen würde tun können: Dass er für die gesamte Buchhaltung verantwortlich wäre … – da bekam Pascal dieses Leuchten in die Augen. Und mir wurde in diesem Moment klar, dass das, was ich in seinem Blick sah, alle fehlende Berufserfahrung wettmachen würde und den Erfolg meines Unternehmens weiterbringen würde. Was ich sah, ging ein wichtiges Quäntchen über „nur“ eine Leidenschaft für diesen Job hinaus …
Erfolg ist, nicht nur Steine klopfen
Für Buchhaltung bin ich nicht geboren. Meine Qualitäten liegen woanders. Und deswegen suchte ich damals, als bestbion mir buchhalterisch über den Kopf wuchs, jemanden, der diesen Part übernehmen könnte. Dass ich für bestbion nicht „nur“ einen Buchhalter suchte, ist in der DNA meines Unternehmens verankert. Ich suchte einen Menschen mit Leidenschaft für das, was er tut. Einen Menschen, der mit anderen Menschen gemeinsam ohne Maske eine Vision verfolgt. Ich suchte jemanden, der nicht nur Steine klopfen will, sondern einen Dom erbauen …
Das erzählte ich auch Pascal unweit des Kölner Doms. Denn so jemand, der würde nicht nur für den Erfolg des Unternehmens gut sein, sondern auch seinen eigenen Lebenserfolg, sein eigenes Glück fördern.
Pascal hatte diese Leidenschaft, das erkannte ich. Aber was er darüber hinausgehend noch hatte: Das war diese Unabhängigkeit von meinem Urteil, die er ausstrahlte. Mir wurde klar, dass er, was er mit Leidenschaft tut, in erster Linie für sich tut.
Das ist kein Egoismus. Das ist Sinn.
Er hatte für sich den Sinn gefunden – auch wenn er dies so nicht genannt hätte. Und dieser gefundene Sinn verstärkte seine Leidenschaft noch.
Was tut ihr, wenn keiner zuschaut?
An dieser Frage entscheidet sich, wie erfolgreich ihr werdet, ob im Business oder im Leben. Jemand schaut immer zu. Aber wie unabhängig seid ihr von diesem Blick? Wie frei könnt ihr euch vom Urteil anderer machen, um das, was ihr tut, nicht für andere zu tun?
Viele leisten im Job nur dann etwas, wenn der Vorgesetzte hinsieht. Oder wenn es Lob gibt. Anerkennung. Mehr Gehalt.
Lob, Anerkennung, Geld –das ist alles gut und schön und auch wichtig. Aber das kann nicht der Antrieb sein, der vorherrschend ist. Selbst wenn ihr für euren Job oder ein Hobby, für etwas, das ihr in eurem Leben tut oder erreichen wollt, eine Leidenschaft hegt: Sobald euch diese Leidenschaft nur wichtig ist, solange sie jemandem anderen wichtig ist, wird sie schwinden.
Sinn bringt Erfolg
Pascal legte eine große Leidenschaft für die Buchhaltung an den Tag. Konten verwalten, Überweisungen machen, mit Geld umgehen, Initiative und Einsatz zeigen, dafür brennt er. Und das tut er ganz ohne Zuschauer.
Er hat erkannt, dass diese Tätigkeiten für ihn Sinn machen, seinem Leben ein stückweit Sinn geben können (so wie mir die Idee, ein Unternehmer meines Lebens sein zu wollen). In seinen jungen Jahren hatte er erkannt, was den Erfolg bringt: Eben nicht der Blick von außen, sondern die Fähigkeit, sein eigener größter Kritiker und auch sein größter Befürworter zu sein. Der zu sein, dem ihr euch als erstes stellt, um einen neuen Tag, eine neue Aufgabe anzugehen.
Ich stellte ihn ein. Und seine Leidenschaft und sein klarer Fokus auf das, was für ihn Sinn macht, sorgten dafür, dass wir heute weit mehr als einen Buchhalter haben, der sein Jobprofil ordentlich ausfüllt. Wir haben einen Menschen für unser Unternehmen gewonnen, der uns allen dabei hilft, mehr Erfolg zu haben, weil er auf seine Weise dafür sorgt, dass wir zusammen wachsen.
David