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David in „Jenseits von Afrika“ – was ich im Haus von Tania Blixen für mein Unternehmertum lernte

Ich habe euch ja erzählt, dass ich diesen Sommer mit anderen Unternehmen in Südafrika eine Safari unternommen habe. Und ich habe euch versprochen, in mich hineinzuhorchen, was sich für mich durch den intensiven Austausch mit anderen Unternehmen, weit weit weg vom Daily Business, verändert.

Nun. Mir ist auf jeden Fall zweierlei klar geworden: Ich bin erstens immer noch kein Typ, der auf Klassenfahrten steht. Und zweitens fehlt es mir, wenn ich nicht auf einem fremden Planeten lande.

Von magischen Momenten und wie diese versaut werden

Von einem der magischen Momente meiner Afrikareise habe ich euch ja schon im letzten Blog erzählt. Aber es gab noch mehr Augenblicke, die mich länger begleiten werden.

Ich habe in Südafrika wirklich sehr viel gesehen und habe viele neue Eindrücke mitgenommen. Schließlich war ich noch nie auf Safari – und ich hatte das Glück (die Ranger vor Ort sind da aber auch sehr fit), alle Big Five innerhalb der drei Tage vor Ort zu sehen. Selbst einen scheuen Leopard, den kaum einer zu Gesicht bekommt. Und das waren schon magische Momente. Dieses Licht. Dieses Gefühl, wenn ein solcher Gigant wie der Elefant auf dich zukommt. Wahnsinn. Das war wirklich cool.

Weniger cool war, dass selbst in solchen Momenten einige meiner Mitreisenden sich über Zahlen, Daten, Fakten unterhielten. Nun, nennt mich empfindlich, aber selbst begeisterte Kommentare wie „Wow, das ist magisch!“ oder „Seht doch nur, das Nashorn, unvergesslich!“ rissen mich aus den magischen Momenten heraus. 

Und wie mir dann im Haus von Tania Blixen in Kenia aufging, war dies für mein eigenes Unternehmertum ein wichtiges Learning …

Kein fremder Planet

Neben Südafrika besuchte ich zusammen mit der Gruppe Unternehmer auch Kenia. In Kenias Hauptstadt Nairobi fuhren wir auf unserem Weg zum Quartier der Welthungerhilfe, das wir besuchten, auch durch den Slum Kibera – und einige meiner Mitreisenden waren angesichts des Elends und der vielen Menschen völlig fassungslos. „So lebt mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung!“, sagte ich – und wunderte mich dabei über mich selbst: 

In Indien war auch ich angesichts der dortigen Verhältnisse in den Städten geschockt gewesen. Dort hatte ich das Gefühl gehabt, ich bin auf einem völlig anderen Planeten. Aber hier in Afrika hatte ich dieses Gefühl überhaupt nicht. 

Erst dachte ich: Ist Reisen für mich vielleicht langweiliger geworden? Weil ich mich in Afrika einfach nicht wirklich weit weg von meinem sonstigen Leben fühlte. Aber dann im Haus von Tania Blixen, der Schriftstellerin und Farmerin, die mit ihrem Buch und den Film dazu zu einer Berühmtheit wurde, ging mir auf, was los war.

Im Haus von Tania Blixen ab in den Busch

Das Haus der Schriftstellerin ist ein touristischer Hotspot, den wir in der Gruppe besuchten. Wir hatten eine Führung gebucht. Sehr interessant, dachte ich. Das Haus sieht noch so aus wie vor gut 100 Jahren. Kolonialstil. Kannte ich schon aus Indien. Nice, nice.

Doch dann hatte ich nach der Führung ein paar Momente, in den ich alleine durchs Haus und über das Gelände laufen konnte. Und plötzlich sah ich alles in einem anderen Licht. Der Massai passte auf einmal gar nicht mehr mit den englischen Teetassen zusammen, die er gerade in einem Schrank im Kolonialstil verräumte. Das war einfach nur fremd. Nun ich hatte einen Augenblick der Fremdheit, den ich auch als Indien kannte.

Da wurde mir klar, dass mir dieses Gefühl der Fremdheit auf meiner ganzen Reise bislang gefehlt hatte. Reisen war für mich nicht langweilig geworden. Nur diese Art des Reisens – in einer Gruppe wie auf Klassenfahrt – sorgte dafür, dass ich meine innere Stimme meist nicht hörte. Und deswegen hatte ich für mich bislang noch nicht das ganze Potenzial der Reise ausschöpfen können.

Es geschah beim Buschwalk …

Das Ziel der Reise war der Austausch mit anderen Unternehmern gewesen, in einem komplett anderen Umfeld als das eigene Unternehmen. Und dieses Ziel wurde erreicht. Und dieser Austausch war toll. Ich habe viele sehr interessante Gespräche geführt und viele Impulse erhalten. 

Aber – und dies war mein Learning – um diese Impulse für mich als Unternehmer wirklich fruchtbar zu machen, brauchte ich Erfahrungen, die mich fordern, die mich herausfordern. Das war mir nicht wirklich so klar gewesen, wie wichtig das für mich ist. Erst als ich merkte, wie mir das fehlt, dieses Gefühl, „meine Güte, ist das strange!“

Ich fand die Erfahrung der Reise für mich sehr wertvoll, auch weil mir bewusst wurde, wie sehr ich die Herausforderung für mein Unternehmertum des Lebens brauche und wie wichtig es ist, dass ich immer dafür sorge, auch mal alleine unterwegs sein zu können, um meine innere Stimme zu hören.

Ich brauche beides: den Austausch in der Gruppe mit Menschen, die wie ich in ihrem Leben etwas unternehmen wollen, etwas von Wert hinterlassen wollen. Und ich muss eine Welt erleben, die mich als die Person, die ich bin, in Frage stellt, die mir völlig anderen Input liefert. 

Auf meinen Reisen zum Beispiel nach Indien bin ich in Mumbai angekommen und hatte keine Ahnung, wo ich schlafen soll. So eine geführte Klassenfahrt von Unternehmern in einem sicheren Bus bei Vollpension und begleitet von einer Menge Guides und Rangern ist natürlich ein anderes Kaliber. Wobei es ja noch nicht einmal Afrika oder Indien sein muss, das kann auch direkt vor der Haustür geschehen. Ein neuer Planet kann auch gleich um die Ecke sein, jenseits von Afrika …

David

PS: Es soll ja funktionieren, ein Unternehmen im Reagenzglas zu züchten … Was es damit auf sich hat und was ich davon halte, das erfahrt ihr bald in David’s Diary. Abonniert doch einfach meinen Newsletter, dann verpasst ihr keine Folge. Hier gehts zur Anmeldung: https://david-stammel.de

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