„Cool, David!“, sagte er, und setzte hinzu: „Aber bei uns würde das nicht so laufen. Ich glaube nicht, dass meine Mitarbeiter dazu bereit wären!“
Ich hatte meinem Unternehmerkollegen unser neues bestbion Video gezeigt: Professionell gedreht. Aber wir hatten keine Schauspieler engagiert. Die Kulisse war nicht aufgehübscht oder mittels eines Green Screens gefaked. Nichts war einfach nur shiny. Echte Menschen standen vor der Kamera. Meine Mitarbeiter – die waren die Stars unseres Videos.
„Nicht?“, entgegnete ich, „Dann hat dein Unternehmen ein Problem …“
Bigger than life
Viele Unternehmen inszenieren und feiern sich selbst. Imagefilme präsentieren sie überlebensgroß. Ebenso „bigger than life“ sind ihre Stellenanzeigen und auch ihre Webseiten: Da sind Stockfotos zu sehen, auf Hochglanz getrimmt, keine echten Menschen in einer echten Umgebung. Schon gar nicht die Menschen, die im Unternehmen arbeiten. Die Texte sind generisch und sagen einfach überhaupt nichts darüber aus, wie das Unternehmen wirklich ist. Eine Maskerade ist das, was viele Unternehmen immer noch glauben, tun zu müssen, wenn sie sich nach Außen präsentieren. Und was passiert?
Ein solches, maskiertes Unternehmen zieht maskierte Mitarbeiter an.
Wer soll da schon Vertrauen fassen?
Wer sich die Website oder ein Video, das sich an neue Mitarbeiter wendet, ansieht, will erfahren, wie das Unternehmen tickt.
Was kann ich über die Kultur des Unternehmens erfahren? Wer sind die Mitarbeiter und wie sind die Kollegen? Wie sieht es mit Vertrauen und Augenhöhe im Unternehmen aus? Wie agiert das Unternehmen seinen Mitarbeitern und seinen Kunden gegenüber?
Seht ihr euch so ein „maskiertes Unternehmen“ an, dann bekommt ihr kein Gefühl für die Firma, für die Mitarbeiter, für die Kultur. Dann könnt ihr kein Vertrauen zum Unternehmen fassen (was sich meiner Meinung nach übrigens auch auf die Attraktivität für Kunden auswirkt).
Im Umkehrschluss bedeutet das: Ein solches maskiertes Unternehmen bekommt auch maskierte Mitarbeiter, Mitarbeiter, denen es nicht wichtig ist, für das, was sie tun, zu brennen. Mitarbeiter, die sich nicht mit dem Unternehmen identifizieren, sondern die nur Nine to Five leben wollen.
„Ihr seid die Stars!“
Und deswegen habe ich zu meinem Kollegen gesagt, er hätte ein Problem. Denn wenn sich die Mitarbeiter nicht zeigen wollen, wenn sie nicht bereit sind, zum Beispiel in einem Video aufzutreten, dann deutet das für mich darauf hin, dass sie eben nicht stolz sind, in diesem Unternehmen zu arbeiten. Dann habt ihr Mitarbeiter, die dort, wo sie bei euch sind, nicht glücklich sind. Das ist weder für ein Unternehmen noch für die Mitarbeiter gut.
Ich jedenfalls möchte in keinem maskierten Unternehmen mit Menschen zusammenarbeiten, die nicht authentisch, die nicht echt sind.
Also inszeniert nicht euer Unternehmen, feiert vielmehr eure Mitarbeiter. Denn sie sind das Unternehmen. Und deswegen sage ich: Macht eure Mitarbeiter zu Stars!
Wer sind die Stars in meinem Unternehmen? Ihr seid das! Danke!
David
PS: In David’s Diary erfahrt ihr mehr über mich und meine Sicht des Unternehmertums. Abonniert doch einfach meinen Newsletter, dann verpasst ihr keine Folge. Hier gehts zur Anmeldung.