Selbstverantwortung, Glück, Erfolg, gemeinsam, Verantwortung, Sinn, Unternehmen, David Stammen

Von Hedonisten und Karrieristen – ohne Balance kein Unternehmenserfolg

Da ist wohl was aus dem Ruder gelaufen … Das dachte ich eines Morgens, als ich meine Mails checkte und erst einmal 20 Nachrichten durchtickerten: „Ich bleibe heute zu Hause … Ich gehe heute früher … Ich nehme mir spontan drei Tage Urlaub, die ich jetzt brauchte … etc. PP.“

Eigenverantwortung als Unternehmenswert ist mir sehr wichtig – und eine Basis unseres Unternehmenserfolges. So wird Urlaub bei uns nicht freigegeben. Selbstverantwortlich sorgen die Mitarbeiter dafür, dass jemand die Arbeit macht, die getan werden muss. 

Auf Augenhöhe zusammenarbeiten. Auch Spaß an der Zusammenarbeit haben. Das alles liegt mir am Herzen. Aber in diesem Moment wurde mir klar, dass wir bei bestbion dx Gefahr laufen, eine wichtige Balance nicht hinzubekommen: die zwischen Spaß und dem Nutzen für unsere Unternehmensziele, zwischen der Lust am Hier und Jetzt und dem Sinn, den wir in der Zukunft sehen.

Hedonisten sind unter uns. 

Mir ging es gar nicht um die einzelnen Mails, aber in dieser Masse lenkte das meinen Blick auf eine Entwicklung, die mir zuvor nicht so bewusst war. Dass die Orientierung am eigenen Spaß, am Hier und Jetzt, bei uns beginnt, so überhandzunehmen, dass an Planbarkeit immer weniger zu denken ist. Dies nimmt den Drive aus den Projekten – und kann schädlich für den Unternehmenserfolg werden. 

Was ist also geschehen, dass wir uns gewissermaßen selbst ein Volk von Hedonisten geschaffen haben?

Aus dem Vollen schöpfen

Tatsächlich haben wir uns in den letzten Monaten fast verdoppelt. Unser Unternehmen ist in allen Belangen enorm gewachsen, wir haben extrem viele Neueinstellungen. Was ich auch alles super finde. Denn wir haben ein tolles Team zusammengekriegt. Und weil wir nach den vielen dürren Jahren endlich wirklich toll dastehen, haben wir für unser Team auch aus dem Vollen geschöpft: 

Von der Tischtennisplatte über den schon sprichwörtlichen Kicker. Von der besten Siebdruckkaffeemaschine mit Kaffee aus speziellem Bio-Anbau über den Obstkorb bis zu Hafermilch, fettreduzierter Milch, Vollmilch, laktosefreier Milch. Von allen denkbaren Bionade-Sorten, über Fritz-Cola bis hin zu diversen Coca-Cola-Getränken. Ihr solltet mal bei uns in die Kühlkammer schauen … Und ja, nicht zu vergessen, die Seminare und Workshops, die wir allen anbieten. Oder unser Wahnsinns-Event vom Frühsommer mit Foodtruck und Joey Kelly als Speaker.

Ich finde das auch wirklich cool, dass wir uns dies endlich leisten können. Die „alten Hasen“ bei uns können sich nur zu gut an andere Zeiten erinnern: ohne vernünftige Bürostühle, mit veralteten oder kaputten Headsets, als wir jeden Cent umdrehen mussten, um genügend ins Unternehmen investieren zu können. 

Dieser Überfluss ist eben nicht selbstverständlich. Den haben wir uns gemeinsam erarbeitet – die alten Hasen, die neuen Mitarbeiter, wir alle. Aber er ist nicht nur deswegen da, um für maximalen Spaß zu sorgen.

Nicht nur Spaß

Viele unserer Mitarbeiter kennen nur diesen Überfluss – und sie orientieren sich daran. Sie leben im Hier und Jetzt nach dem Motto „Was interessiert mich das Morgen“. Und das ist nur natürlich, weil wir diese Goodie-Kultur ihrem Erleben nach von Anfang an ausgestrahlt haben. Auch weil selbst ich nach der dürren Zeit diesen Überfluss genossen habe – über den Einfluss eines Unternehmers aufs Unternehmen habe ich ja schon mehrfach geschrieben. 

Und so haben wir bei uns im Unternehmen nun etliche Hedonisten, Angehörige der Spaßfraktion – und wir haben von etwas anderem zu wenig. Denn nur mit Spaß ist Unternehmenserfolg nicht zu haben.

Unternehmenserfolg als Glücksbalance

Laut Martin Seligman, der Harvard-Ikone der Glücksforschung, braucht ihr für euer Glück zwei Säulen: zum Ersten die Fähigkeit, mit Genuss im Hier und Jetzt zu sein, Spaß zu haben, den Moment zu erleben. Zum Zweiten einen Sinn zu sehen in dem, was ihr tut. Ein Bild der Zukunft zu haben, wo eure Ziele sind. 

Wer nur dem Genuss des Hier und Jetzt frönt, ist eine Hedonist. Wer keinen Spaß hat, sondern sich nur am Sinn und der Zukunft orientiert, der ist ein Karrierist. Ich war früher ein Karrierist. Vor lauter Blick in die Zukunft habe ich das Hier und Jetzt übersehen.

Beides ist nicht gut. Spaß und Zukunft müssen in Balance sein, um wirklich das Glück zu finden. Meine eigene Freude am Überfluss muss wieder im Einklang sein mit meinen Zielen für die Zukunft. Und diese Balance möchte ich auch für mein Unternehmen hinbekommen: 

Der gemeinsame Spaß, der Genuss an der Arbeit, soll weiterhin wichtig sein, aber dieser Spaß hat ein Ziel, einen Sinn: Besser zusammenarbeiten, kreativer zusammenarbeiten, um das Unternehmensziel besser zu verwirklichen, das Bild, die Vision unseres Unternehmens, nämlich „Menschen retten, Leben erhalten, und zu schauen, dass kein Mensch weltweit stirbt, weil er eine fehlende oder falsche Diagnostik bekommt“!

Ich denke, um diese Balance hinzubekommen, brauchen wir für unsere Zusammenarbeit neue Spielregeln. So eine Art „Playbook“, um uns mit Genuss und Sinn weiterzuentwickeln. Was denkt ihr? 

David

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