Von diesem bestbion Team-Meeting werden wir noch lange erzählen – und in harten Zeiten zehren. Unsere jährlichen Sommer-Events haben intern schon fast Kult-Status, und im Juli war es dann auch wieder soweit.
Wir hatten ein Zelt aufgebaut, einen Foodtruck geordert. Wir hatten eine Filmcrew da, samt tollen Requisiten und Kostümen, mit denen wir in zwei Teams zwei Movies gedreht haben. Wir hatten Joey Kelly als Redner eingeladen, der eine Keynote hielt (und schwer von unserem Spirit, vom Team beeindruckt war). Wir hatten super Wetter, laute Musik, lecker Drinks, eine Party am See … Ein Zwei-Tage-Hammer-Event war das. Und das Tollste: Wir haben seitdem für uns alle, und auch für mich, „Bedienungsanleitungen“. Das wird sich super auf unsere zukünftige Zusammenarbeit auswirken.
Wie tickt der David?
Die Idee zu den Bedienungsanleitungen kam von Kristina. Sie unterstützt meine Schwester beim Recruiting und Onboarding neuer Mitarbeiter und coacht unsere bioniers.
Wir legen bei bestbion dx ja viel Wert auf Persönlichkeitsentwicklung. Ein Test wie 16Personalities gehört bei uns zum Kennenlernen potenzieller Mitarbeiter dazu. Wir wollen die Menschen finden, die nicht nur mit ihren Fähigkeiten, sondern vor allem mit ihrer Persönlichkeit zu uns passen.
Kristina hatte angeregt, dass jeder von uns diesen Test noch einmal macht, weil wir so schnell gewachsen sind – und daran anschließend für sich selbst eine „Bedienungsanleitung“ mit einer Hand voll vorgegebener Fragen erstellt. Und beim Team-Meeting hatte dann jeder fünf Minuten Zeit, seine eigene Bedienungsanleitung dem Team vorzustellen.
Ich habe vorgelegt, um das Eis zu brechen, war also als Erster dran. Der Timer lief – das war ein wenig wie in einem Poetry Slam, also eine Art „Personality Slam“ zu „Wie tickt der David?“.
Und ich habe wieder einmal gemerkt, wie wichtig diese Offenheit für die Unternehmenskultur ist. Dieses „ich stelle mich ehrlich und ohne eine Maske hin“. Gerade wenn ich das „als Chef“ tue. Aber auch wenn die Mitarbeiter dies tun …
Mehr Verständnis = Vertrauen = bessere Zusammenarbeit
Ich bin überzeugt, dass Kristina mit ihrer Idee der Bedienungsanleitungen einen wesentlichen Punkt für die bessere Zusammenarbeit von uns allen getroffen hat. Zum einen, weil die Fragen, die wir uns stellen mussten, uns zu mehr Verständnis von uns selbst geführt haben. Zum Beispiel: „Was ist meine markanteste Macke?“ – darüber hatte ich so noch nicht nachgedacht (was ist denn eure?).
Zum anderen, weil bei uns allen für die anderen mehr Verständnis geweckt wurde. Wir können nun viel besser einschätzen, wie einer tickt, und sorgen so dafür, dass wir unnötige Konflikte vermeiden. Die entstehen nämlich, wenn wir das Handeln eines anderen falsch interpretieren.
Eine meiner Macken ist zum Beispiel, dass ich bei Themen, die mich stressen, impulsiv aus dem Nichts heraus agiere – ohne Rücksicht auf die Gefühle anderer, dann verliere ich jegliche Empathie. Mit meiner „Bedienungsanleitung“ wissen nun alle, wie sie solche Momente einschätzen können – und ich erkenne besser, was da mit mir passiert.
Bei unseren Bedienungsanleitungen ist nämlich so wie bei allen guten Anleitungen: Hinten gibt es die FAQ und häufigsten Fehlerursachen. So kann der User mit einer Selbstdiagnose einschätzen, was passiert ist, wenn dieses oder jenes Lämpchen brennt. Und meist liegt die Lösung dann auch nicht fern.
Persönlichkeit ist der Schlüssel
Wir hatten viel Spaß, als wir uns gegenseitig unsere Bedienungsanleitungen vorstellten. War aber auch viel Ernst dahinter, weil zum Teil Dinge herauskamen, die vorher so nicht klar waren. Ein Effekt der Ehrlichkeit im Team, würde ich sagen.
Deswegen ist unser Erstellen der Bedienungsanleitungen auch keine Spielerei gewesen. Denn wir erhielten so einfach mehr Klarheit für unsere Zusammenarbeit – und zwar in allen Lebenslagen. Denn eigentlich ist es egal, ob es um das private Zusammenleben geht oder das Team-Miteinander im Job. Dadurch, dass wir uns die Fragen* stellten, haben wir für uns eine bessere Basis geschaffen, um erfolgreich zusammen unterwegs zu ein.
Dass so eine Bedienungsanleitung aber nicht in Stein gemeißelt sein darf, zeigt mir meine eigene Entwicklung: Ich bin ein anderer Typ als noch vor einem Jahr. Ich werde auch in ein paar Monaten auf die Fragen anders antworten. Die Bedienungsanleitung muss also weitergeschrieben werden. Sie ist. ein Living Document, wir ticken halt nicht einfach mechanisch …
Wie gut kenne ich mich? Wie gut kenne ich euch? – ohne Verständnis und Offenheit kein Unternehmen, so wie ich es verstehe.
David
*Andere Fragen waren zum Beispiel: „Wann sollten wir dich nicht ansprechen?“ (mich zum Beispiel an der Kaffeemaschine nach dem Motto ansprechen „mal eben den Chef fragen“, das halte ich für unproduktiv.) „Was tust du gerne?“, „Was widerstrebt dir zu tun?“, „Was treibt dich an?“ (etwas Großes hinterlassen), „Was lässt dich effizient arbeiten?“
PS: Von Joey Kelly schreibe ich euch bald in David’s Diary. Abonniert doch einfach meinen Newsletter, dann verpasst ihr keine Folge. Hier gehts zur Anmeldung: https://david-stammel.de