Mein Bruder ist Lehrer. Und ich habe einen Riesenrespekt vor dem, was er leistet. Und ganz bestimmt gibt es in den Schulen bei uns auch ganz viele Lehrerinnen und Lehrer, die so kreativ und engagiert sind, wie er. Und die vor allem eines im Blick haben: Ihre Schüler zu bilden, sie als Menschen zu entwickeln – und nicht darauf zu trimmen, Regeln zu befolgen.
Welcher eurer Lehrer hat euch nachhaltig beeinflusst? Euch als Mensch weitergebracht? In meiner Schulzeit gab es auch wirklich coole Lehrer, von denen ich mehr lernte, als es die Schulweisheit so träumen lässt.
Aber – und das gefällt mir als Unternehmer überhaupt nicht: Wenn ich heute in die Schulen gehe, dann sehe ich immer noch, dass die Schüler meist nur darauf getrimmt werden, schulklug zu sein. Regeln zu befolgen.
Und mit Menschen, die nur nach Regeln handeln, ist in einer immer komplexeren Welt Unternehmenserfolg nicht zu machen.
Berufsorientierungstage versus Unternehmenserfolg
Seit Jahren gehe ich an Berufsorientierungstagen an Kölner Schulen. An diesen Tagen wird den Schülern gezeigt, was es so alles an Berufen gibt. Kennt ihr sicherlich, dieses Setting, von euren eigenen Kids oder noch aus eurer Schulzeit. Und dort bin ich dann als Unternehmer und erzähle von bestbion und den beruflichen Möglichkeiten der Diagnostik etc. – vor allem aber, stelle ich den Schülern eine Frage, die Ihnen viel zu selten gestellt wird.
Denn an solchen Tagen und sicherlich auch im schulischen Alltag, oder auch zu Hause von den Eltern, wird den Schülern kaum einmal gesagt, wie wichtig es für sie, für ihr ganzes Leben ist, zu wissen, warum sie etwas tun.
Und deswegen stelle immer die Frage: Was bedeutet für euch ein guter Job? Dabei denke ich an die Kids, die später Spaß an dem haben sollen, was sie tun, die in ihrer Arbeit einen Sinn sehen sollen, aber auch ganz egoistisch an mich als Unternehmer: Für ein echt erfolgreiches Unternehmen braucht es Menschen, Unternehmer wie Mitarbeiter, die sich selbst motivieren können. Und das ist die Fähigkeit, die wirklich zählt. Nicht Schulklugheit.
Sicher ist sicher
In der Schule wird den Kids nur beigebracht, wie wichtig es ist, einen sicheren Job zu haben, gut zu verdienen, das zu lernen, was der Markt braucht. Aber wer weiß schon, ob der Markt, wenn die Kids mit der Schule fertig sind, vielleicht eine Ausbildung gemacht oder studiert haben, genau das noch braucht?
Schulklugheit bereitet uns nur darauf vor, Wege linear zu gehen, regelkonform zu denken. Aber die linearen Wege haben ausgedient. Sie gibt es nicht mehr bei der Karriereleiter, sie gibt es nicht mehr auf den Märkten. „Sicher ist sicher“ ist sicher nicht der sicherste Weg zum Erfolg. Ohne Kreativität und ohne intrinsische Motivation ist Unternehmenserfolg – und ich finde, auch persönliche Erfüllung, nicht mehr zu haben.
Was bedeutet für euch ein guter Job?
Klar, Fachwissen, das ganz klassische Schulwissen, ist natürlich ebenfalls wichtig. Aber: Wer ohne Herzblut arbeitet, wird seinen Job nie wirklich exzellent machen. Ob als Mitarbeiter oder Unternehmer. Und deswegen möchte ich Menschen in meinem Unternehmen, die sich intrinsisch motivieren können. Nur mit solchen Menschen ist echter Unternehmenserfolg zu machen. Und dazu befähigt Schulklugheit eben nicht.
David
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David, immer fein von Dir zu lesen. Du sprichst mir aus dem Herzen, bitte bitte nur weiter so! Deine Worte verblüffen, reißen meine Augen auf und rütteln mich – noch mehr – auf! Klasse.